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Von Gottes Gnaden

Ich sehe Dich einst am Sterbebett des Königs weinen.
Schwach und zitternd, in die Knie gesunken.
Die Hand, die Du eben noch gehalten hast -
nun verschränkt auf seiner ruhenden Brust.

Das graue Gesicht, gezeichnet von unmenschlicher Qual.
Die letzten Tränen waren blutig, in die fahle Haut gebrannt,
das Todessiegel, der Welten Schmerz -
gleich einer verbitterten Klage:
Verzweifelt, traurig und enttäuscht.

Das Gift, das Ihm das Leben nahm, den Atem raubte -
gereicht von Freundeshand in trunk'nem Freudestaumel,
(die Laken zehren noch von seinem Blut, scharlachrot und tot)
zerfraß Ihn blind von innen - stechend, beißend, bohrend.

Niemand spricht ein Wort.

In der Stille... Schluchzen, Klagen.
Der Geruch des Sterbens liegt in der Luft.
Angst, Schweiß, Blut.
Keine Glocke läutet.

Das ganze Land im Dunkel der Neuen Zeit.